Macbeth ist ein Drogendealer in Melbourne und er arbeitet für den unberechenbaren Duncan, dem gnadenlosen Boss, vor dem jeder Angst hat. In einem Nachtclub trifft Macbeth drei Hexen, die ihm prophezeien, dass er bald der Anführer der Organisation ist und an Duncans Stelle treten wird. Und dass die Kinder seines Freundes Banquo ebenfalls einmal Könige sein werden. Getrieben von Gier und seiner intriganten Ehefrau ermordet er Duncan und kann die Schuld auf dessen Leibwächter schieben. Tatsächlich ist er fortan der Boss, doch Duncans Sohn Malcolm erkennt die Wahrheit…
Durch „ROMPER STOMPER“ konnte sich der Regisseur 1992 internationalen Ruhm holen, doch es wurde still um ihn, mit keinem seiner weiteren Filme konnte er ähnlichen Erfolg einfahren. Auch „Macbeth“ wird da kaum befähigt sein, großartig Abhilfe zu schaffen. Klar, jeder wird es erkannt haben, hier wird die klassische Geschichte von William Shakespeare in die Gegenwart ins Gangstermilieu transferiert, dabei werden die deutschen Übersetzungen der Originaltexte genommen, d.h. die Gangster sprechen ziemlich gestelzt. Was bei „ROMEO & JULIA“ damals noch ganz gut ankam, wirkt hier irgendwie komplett aufgesetzt, was der Geschichte Glaubwürdigkeit kostet. Gangster in der Gegenwart, die so sprechen, kann man kaum ernst nehmen und man gewöhnt sich auch im Laufe des Filmes nicht daran. Das ist schade, denn die Schauspieler an sich agieren schon sehr gut, die Inszenierung hat durchaus Schwung und ist der Geschichte entsprechend auch recht gewalttätig, ohne dabei die nötige Tiefe zu verlieren, die durch das Shakespearesche Original vorgegeben ist. (Haiko Herden)
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